Das Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum ist der Dachverband verschiedener selbstständiger Einrichtungen, die unter einer gemeinsamen Zielvorstellung arbeiten.
Das Unterrichtsfach Gesellschaftslehre in den Klassen 5-8 ist eine Zusammenfassung der Fächer Politik, Geschichte und Erdkunde. "Zusammenfassung" bedeutet in der unserer Schule, dass
Integrativ und getrennt
In der Jahrgangsstufe 5 – 8 findet der Unterricht fächerintegrierend statt, d. h. alle drei Fächer werden so wie in der Begriffsklärung oben unterrichtet.
In der Jahrgangsstufe 9 - 10 werden die drei Fächer Erdkunde, Geschichte und Politik getrennt unterrichtet.
Dies ist insbesondere ein Angebot für die Schülerinnen und Schüler, die die Oberstufe besuchen wollen. Durch das getrennte Unterrichten der Fächer sollen Entscheidungshilfen für die Wahl der Grund- und Leistungskurse gegeben werden.
Differenzierung
Das Fach Gesellschaftslehre wird in allen Jahrgangsstufen im Klassenverband unterrichtet. Die dem unterschiedlichem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechende Differenzierung erfolgt durch unterschiedliche Unterrichtsmaterialien und Unterrichtsmethoden (z. B. Gruppenarbeit, Projektunterricht, Stationenlernen usw.).
In der Oberstufe können die Fächer Geographie, Geschichte, und Sozialwissenschaften/ Wirtschaft als Grundkurse und Leistungskurse gewählt werden.
Abhängig von den Wahlen der Schülerinnen und Schüler werden diese dann auch angeboten.
Der Geschichtsunterricht an der Matthias-Claudius-Schule setzt einen Schwerpunkt auf die Ausbildung von Geschichtsbewusstsein und Erinnerungskultur sowie die kritische Auseinandersetzung mit theoriegeschichtlicher Geschichtsschreibung.
In der Praxis wird diese Zielsetzung u.a. durch projektorientiertes und außerschulisches Lernen ermöglicht, wo es sich von den Unterrichtsinhalten her anbietet. Ein Beispiel für ein handlungsorientiertes und fächerübergreifendes Projekt findet sich im Unterrichtsvorhaben 2 in der Einführungsphase (EF): Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive (Interviews, Narration, Konstruktion von Biographie). Das Produkt aus dem Projekt ersetzt die erste Klausur im Halbjahr 11.1. Ein Beispiel für außerschulisches Lernen ist die optionale Exkursion in das Archäologiemuseum Herne, das die Beschäftigung mit der Frage, was und wozu Geschichte dient, vertieft und am Beispiel Roms exemplifiziert. In der Q2 findet zudem obligatorisch der Besuch des Hauses der Geschichte in Bonn zur anschaulichen Vertiefung der Auseinandersetzung mit der deutschen Nachkriegsgeschichte statt.
Die im schulinternen Lehrplan aufgeführten Sach- und Urteilskompetenzen werden integriert unterrichtet. Beispielhaft werden hier einige genannt:
Die Schülerinnen und Schüler...
Andere methodische Kompetenzen sind im schulinternen Lehrplan dort aufgelistet, wo sie schwerpunktmäßig eingeführt bzw. vertieft werden.
Die EF dient schwerpunktmäßig einer Einführung in historisches Denken und Arbeiten. Sie beginnt mit der Frage „Was ist Geschichte? Wozu machen wir sie?“ Diese Fragen werden exemplarisch vertieft anhand des ersten Themenschwerpunkts „Fremdsein“ – die Beispiele Römer und Germanen und Migration ins Ruhrgebiet im 19. Und 20. Jahrhundert. Den Abschluss bildet ein Projekt „Von der Oral History zur eigenständigen historischen Narration unter der Fragestellung „Wie konstruieren Einwanderer ins Ruhrgebiet vor dem Hintergrund ihrer Migrationsgeschichte ihre Biografie?“
Es folgen Unterrichtsreihen zu Weltbildern im Mittelalter, zu religiösen, politischen und sozialen Ordnungen im Mittelalter. Optional werden die Themen „Kulturkontakt und Kulturaustausch zwischen arabischer und europäischer Kultur im Mittelalter“ oder „Die Herausforderungen mittelalterlicher Ordnungsvorstellungen durch die Renaissance“ unterrichtet.
Abschließend liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Menschenrechte in historischer Perspektive mit Schwerpunkten auf dem Zeitalter der Aufklärung und der Französischen Revolution. In der Qualifikationsphase 1 werden unter dem Leitthema des Nationalismus die Deutsche Frage im frühen 19. Jahrhundert, die gescheiterte Revolution von 1848 sowie die Reichsgründung von oben 1871 behandelten. Das zweite Leitthema lautet „Fortschritt und Krise – Die moderne Industriegesellschaft 1880-1930“. Hier bieten sich Querbezüge zum Thema Globalisierung an und damit die Möglichkeit, Synergieeffekte mit den Fächern Sozialwissenschaften und Englisch zu erreichen. Im Einzelnen werden die Zweite Industrielle Revolution und die Entstehung der modernen Gesellschaft,
der Hochimperialismus zwischen 1880 und 1914, der Erste Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, der erzwungene Frieden und die gestörte Moderne des Nachkriegsjahrzehnts 1919-1929 sowie der Absturz in die Weltwirtschaftskrise behandelt. Es folgt die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, den Voraussetzungen, Herrschaftsstrukturen, Nachwirkungen und Deutungen. Der Einstieg in diesen Themenkomplex findet noch in der Q1 statt, und zwar mit den Schwerpunkten „Deutschland am Vorabend des Zivilisationsbruchs“ sowie „Die Sicherung der nationalsozialistischen Herrschaft“. Teil zwei beginnt in der Q2 mit den Themenschwerpunkten „Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg“ sowie der kritischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Erklärungsversuchen sowie Erinnerungskultur und Vergangenheitspolitik. Im Unterrichtsvorhaben 4 geht es um „Deutsche Identitäten im Kontext internationaler Verflechtungen nach dem Zweiten Weltkrieg“ und dabei um spezifische Entwicklungen in Deutschland nach 1945 sowie in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik im Kontext des Kalten Krieges bis zur Wiedervereinigung 1989. Den Abschluss bildet die Auseinandersetzung mit dem Querschnittthema „Friedensschlüsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne“, in dem der Bogen vom Westfälischen Frieden bis zur kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle Europas als Friedensmacht geschlagen wird.
Lehrwerke:
Im Wesentlichen liegen dem Unterricht zwei Lehrwerke zugrunde:
Zeiten und Menschen, Geschichte, Einführungsphase, Schöningh 2015
Zeiten und Menschen, Geschichte, Qualifikationsphase, Schöningh 2015
Klausuren:
11.1: nur eine Klausur im 2. Quartal, die erste Klausur wird durch ein Produkt im Rahmen des 2. Untervorhabens (s.o.) ersetzt
11.2: zwei Klausuren, Dauer: 2 Unterrichtsstunden
12.1-13.1: je zwei Klausuren, Dauer Grundkurs/Leistungskurs: 3 Unterrichtsstunden, Dauer
Leistungskurs ab 12.2.: 4 Unterrichtsstunden
13.2: eine Klausur, Dauer Grundkurs: 3 Unterrichtsstunden, Dauer Leistungskurs: 4.25 Zeitstunden
Leistungsbewertung:
Die Gesamtnote eines Halbjahres setzt sich zusammen aus den Klausuren (ca. 50%) und der sonstigen Mitarbeit (ca. 50%). Bei Schülerinnen und Schülern, die keine Klausur schreiben, macht die sonstige Mitarbeit 100% der Gesamtnote aus.
Bewertung der sonstigen Mitarbeit
Die sonstige Mitarbeit umfasst Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Mitarbeit in Gruppenarbeiten, Diskussionen und Streitgesprächen, Moderation von Gesprächen, Kurzreferate/Vorträge, Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven sowie ggf. praktischen Handelns (z.B. Rollenspiel, Befragung, Erkundung, Plakate, Flugblätter, Präsentationen).
Die Leistungen werden in einem kontinuierlichen Prozess während des Schuljahres festgestellt. Um die Notengebung transparent zu gestalten, sollten den Schülerinnen und Schülern die Grundsätze der Leistungsbewertung angemessen für ihre Altersstufe erläutert werden. Auch erhalten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Quartalsnotengebung Rückmeldungen, inwieweit sei die erwarteten Kompetenzen erreicht haben, verbunden mit Hinweisen für ein erfolgversprechendes Weiterlernen.
Durch das Fach Sozialwissenschaften sollen die SchülerInnen befähigt werden, sowohl politisch gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Strukturen und Prozesse zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Als täglich wirtschaftlich Handelnde bestimmen ökonomische Prozesse ganz entscheidend unser persönliches und gesellschaftliches Leben. Deshalb hat sich die Schulkonferenz entschieden, das Fach Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Wirtschaft zu unterrichten. Dieser Schwerpunktbildung (Sozialwissenschaften / Wirtschaft) liegt ein Bildungsbegriff zugrunde, der sich nicht in ökonomischer Bildung erschöpft, sondern ganz bewusst als sozioökonomische Bildung wirtschaftliches Handeln in einen gesellschaftlichen Zusammenhang stellt und hinterfragt. Durch verschiedene Kooperationspartner der MCS, wie z.B. BP, die Stadtwerke, die Augusta Kranken-anstalten und den Initiativkreis Ruhr ergeben sich Möglichkeiten, Wirtschaft praktisch erlebbar zu machen.Der praktische Bezug wird durch das verpflichtende Praktikum in der Jahrgangsstufe 11 intensiviert.
Aufgrund des wirtschaftlichen Schwerpunktes umfasst in der Jgst. 11 der ökonomische Teil 50% der zur Verfügung stehenden Unterrichtszeit, 30 % der politische und 20 %dersoziologische Teil (Inhaltsfelder 1 -3 des Kernlehrplanes NRW).In der Jgst. 12 wird begonnen mitWirtschaftspolitik (Inhaltsfeld 4). Daran anschließend wird die Europäische Union thematisiert (Inhaltsfeld 5). Abschließen soll das Schuljahr mit den Aspekten der Globalisierung (Großteilvon Inhaltsfeld 7).Die Sequenz "Internationale Bedeutung von Menschen-rechten und Demokratie" ist eingebettet in das Unterrichtsvorhaben "Internationale Friedens-und
Sicherheitspolitik" und sollte nach Möglichkeit anhand eines aktuellen Fallbeispieles vermitteltwerden. Zu Beginnder Jgst. 13 werden die noch ausstehenden Aspekte der Globalisierung (Standort Deutschland) thematisiert. Danach liegt der Schwerpunkt in der Jgst. 13 in der Vermittlung und Auseinandersetzungmitden Strukturen sozialer Ungleichheit, dem sozialen Wandel und der sozialen Sicherung (Inhaltsfeld 6). Der Profilkurs Sozialwissenschaften spricht die Inhalte mit dem Profilfach Englisch ab und kann daher vom Zeitverlauf von der oben genannten Vorgabe abweichen.
11. 1: nur eine Klausur im 4. Jahres-Quartal, um im 3. Jahres-Quartal Zeit für ein Projekt/ Präsentation zu haben; Klausurdauer: 2 Schulstunden
11. 2: nur eine Klausur im 1. Jahres-Quartal, aufgrund der zeitlichen Enge im zweiten Halbjahr, (Feiertage, Praktikum); Klausurdauer: 2 Schulstunden
12.1 , 12.2 und 13. 1 : pro Halbjahr zwei Klausuren mit einer Dauer von drei Schulstunden
13.2: eine Klausur mit einer Dauer von drei Zeitstunden
Sowi NRW Einführungsphase (2014) ISBN 978-3-661-72021-0 u. a.